Erste Zahlung geht an Luxemburgs Nazi-Opfer
16/11/2021
LUXEMBURG – Die World Jewish Restitution Organization teilt mit, dass bis Monatsende die erste Zahlung aus dem Luxemburger Restitutionsabkommen fließen wird.
Aus elf Ländern haben sich die ersten Opfer von Nazis im Großherzogtum für eine Entschädigung gemeldet. Die World Jewish Restitution Organization (WJRO) teilt am Montag mit, dass sie eine Zahlung von 5000 Euro bis Monatsende und eine zweite bis Mai 2022 erhalte, deren Höhe von der Anzahl der sich meldenden Opfer abhänge. Die Betroffenen haben bis zum 31. Januar 2022 Zeit, sich zu melden.
Am 27. Januar dieses Jahres hatten die luxemburgische Regierung und die jüdische Gemeinde anlässlich des Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust ein historisches Restitutionsabkommen unterzeichnet. Die luxemburgischen Behörden stellten einen Betrag von einer Million Euro zur Verfügung. «Eine wichtige Anerkennung des Leides, das Juden in Luxemburg erdulden mussten», sagt Gideon Taylor, Vorsitzender der WJRO-Operationen.
« Die Wunden werden niemals heilen »
«Die Zusage Luxemburgs, Holocaust-Überlebende direkt zu unterstützen, ist eine tiefgreifende Erklärung des anhaltenden Engagements für die Unterstützung der Juden, die während der Nazi-Besetzung Luxemburgs verfolgt wurden und so viel gelitten haben», so Laurent Moyse, amtierender Präsident der luxemburgischen Stiftung für das Gedenken an den Holocaust.
Der 87-jährige Claude Marx, ein in Luxemburg wohnhafter Überlebender, kommentiert in der Mitteilung: «Diese symbolische Geste wird niemals die Wunden heilen, die ich und andere Holocaust-Überlebende infolge der Nazi-Verbrechen in Luxemburg und anderswo erlitten haben.»
http://www.lessentiel.lu/de/luxemburg/s ... r-29406600