Claims Conference bietet Universitäten Unterstützung an
14/10/2021
Die jüdische Dachorganisation will in Osteuropa Dozenten-Stellen für die Erforschung der Shoah finanzieren.
Seit ihrer Gründung 1951 vertritt die «Conference on Jewish Material Claims Against Germany» (Claims Conference, JCC) als Dachverband der Diaspora materielle Ansprüche von Nazi-Opfern gegenüber Deutschland. Die Organisation hat dabei etwa 80 Milliarden Dollar an Entschädigungsleistungen ausgehandelt oder aus dem Verkauf einstmals jüdischen Eigentums in Deutschland erzielt, dessen Rückgabe die JCC erwirken konnte. Während diese Mittel ganz überwiegend an individuelle Opfer und Hilfsorganisationen verteilt wurden, hat die JCC auch stets akademische und kulturelle Zwecke unterstützt.
Die Organisation setzt diese Tradition seit einigen Jahren mit Stipendien fort, die nun im Rahmen eines «University Partnership Program in Holocaust Studies» geleistet werden. Dabei richtet sich die JCC an Universitäten in Osteuropa, die gut etabliert sind und im Rahmen eines Geschichts- oder anderen, geisteswissenschaftlichen Seminars bereits Kurse in Holocaust-Studien abhalten.
Dafür will die JCC im Studienjahr 2022-23 Zuschüsse von maximal 25'000 Dollar für eine volle Stelle leisten, die der Erforschung der Shoah im Rahmen von Bachelor und Masters-Abschlüssen dient. Die JCC bindet dies an den Wunsch, über die entsprechenden Kurse und das Lehrpersonal entscheiden zu können. Der Zuschuss ist als Anschubfinanzierung für die Einrichtung fester Stellen in Holocaust-Studien gedacht. Bewerbungen sollten bei der JCC bis zum 9. November 2020 abgegeben werden.
Die Anmeldung hat bis zum 12. November über das Fluxx-Portal der Organisation zu erfolgen, wobei die Bearbeitung seitens der JCC mindestens eine Woche in Anspruch nehmen wird. Zeitige Einreichungen sind daher sinnvoll: Link. Weitere Informationen unter: Link .
Daneben vergibt die JCC im gleichen Zeitraum Stipendien in Höhe von 25.000 Dollar für Graduierte und Doktoranden im Rahmen der «Saul Kagan Claims Conference Fellowship for Advanced Shoah Studies», um die Erforschung und das Gedenken an den Holocaust weltweit zu stärken. Deadline ist hier der 20. Dezember (Link). Fragen zu beiden Programmen können an Frau Chavie Brumer gerichtet werden
https://www.tachles.ch/artikel/news/cla ... tuetzung-0
