Steinmeier warnt vor Ende des Erinnerns an Nazi-Gräuel

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phdnm
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Steinmeier warnt vor Ende des Erinnerns an Nazi-Gräuel

Postby phdnm » 8 years 4 months ago (Sun Jan 25, 2015 1:28 pm)

Steinmeier warnt vor Ende des Erinnerns an Nazi-Gräuel


25.01.2015 · Berlin

Anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) vor einem Ende des Erinnerns an die Gräuel der Nazi-Herrschaft gewarnt.

"Es bleibt die Pflicht der Eltern, ihren Kindern zu vermitteln, dass es keinen Schlussstrich geben kann", sagte Steinmeier zu "Bild am Sonntag". "Wir können uns glücklich schätzen, dass wir nach den Untaten des Dritten Reiches, nach 70 Millionen Toten im Zweiten Weltkrieg und sechs Millionen ermordeten Juden im Kreis der Völkergemeinschaft wieder aufgenommen worden sind, auch heute noch." Der 27. Januar sei "für Deutschland ein Tag der Schande.

Deutschland bekennt sich zu seiner historischen Verantwortung für den Holocaust und die Verbrechen der Nazis an Millionen von Menschen in Polen, in der ehemaligen Sowjetunion und anderswo." Steinmeier betonte, dass die Beziehungen Deutschlands zu Israel für immer vom Erbe des Holocausts bestimmt sein werde: "Das Vertrauensverhältnis zwischen Deutschland und Israel ist über die letzten Jahrzehnte gewachsen. Die Deutschen haben gelernt, dass das monströse Verbrechen der Shoa für immer die Beziehung unserer beiden Staaten prägen wird. Ich bin dankbar, dass der Austausch zwischen Deutschen und Israelis stetig wächst.

" Für viele junge Deutsche sei Tel Aviv ein beliebtes Reiseziel. Und Tausende Israelis kämen jährlich nach Deutschland.

"In Berlin leben immer mehr junge Israelis und beleben unsere Hauptstadt. Einige wählen Deutschland sogar als ihre - vielleicht auch nur vorübergehende - Heimat. Wer hätte das nach unserer schrecklichen Geschichte für möglich gehalten?", so Steinmeier. Der Außenminister bekräftigte, dass Juden sich in Deutschland sicher fühlen können: "Niemals wieder dürfen wir zulassen, dass Angehörige jüdischen Glaubens bei uns gefährdet sind.

" Dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht an der Gedenkveranstaltung am Dienstag in Auschwitz teilnimmt, sieht Steinmeier nicht im Ukraine-Konflikt begründet: "Auschwitz ist von der Roten Armee befreit worden. Ich bin mir sicher, dass dieser Tag für Russland von großer Bedeutung ist. Aber wer für welchen Staat an den Feierlichkeiten teilnimmt, müssen wir nicht kommentieren. Ich bin mir sicher, dass das nichts mit dem aktuellen Konflikt in der Ukraine zu tun hat."


http://www.all-in.de/nachrichten/deutsc ... 08,1876256

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ClaudiaRothenbach
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Re: Steinmeier warnt vor Ende des Erinnerns an Nazi-Gräuel

Postby ClaudiaRothenbach » 8 years 3 months ago (Sat Feb 07, 2015 2:51 pm)

"Wer hätte das nach unserer schrecklichen Geschichte für möglich gehalten?"

Die Juden wissen genau, daß es sich um Lügen handelt und haben deshalb keine Angst.
"Everything has already been said, but not yet by everyone." - Karl Valentin

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Hektor
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Re: Steinmeier warnt vor Ende des Erinnerns an Nazi-Gräuel

Postby Hektor » 3 years 4 months ago (Sat Jan 25, 2020 2:33 pm)

Exakt der Tenor seiner heuchlerischen Ansprache in Israel:

Welche Gnade, welches Geschenk, dass ich heute hier in Yad Vashem zu Ihnen sprechen darf.

Hier in Yad Vashem brennt die ewige Flamme der Erinnerung an die Toten der Shoah.

Dieser Ort erinnert an ihr millionenfaches Leid.

Und er erinnert an ihr Leben – an jedes einzelne Schicksal.

Dieser Ort erinnert an Samuel Tytelman, ein begeisterter Schwimmer, der bei Makkabi Warschau Wettkämpfe gewann, und an seine kleine Schwester Rega, die ihrer Mutter beim Kochen für den Schabbat half.

Dieser Ort erinnert an Ida Goldiş und ihren dreijährigen Sohn Vili. Im Oktober wurden sie aus dem Ghetto Chișinău deportiert, und im Januar, in bitterster Kälte, schrieb Ida ein letztes Mal an ihre Eltern und an ihre Schwester: "Ich bedaure aus tiefster Seele, dass ich beim Abschied die Bedeutung des Augenblicks nicht erfasste, […] dass ich Dich nicht fest umarmt habe, ohne loszulassen."

Deutsche haben sie verschleppt. Deutsche haben ihnen Nummern auf die Unterarme tätowiert. Deutsche haben versucht, diese Menschen zu entmenschlichen, zu Nummern zu machen, im Vernichtungslager jede Erinnerung an sie auszulöschen.

Es ist ihnen nicht gelungen.

Samuel und Rega, Ida und Vili waren Menschen. Und Menschen bleiben sie in unserer Erinnerung.

Hier in Yad Vashem wird ihnen – wie es im Buch des Propheten Jesaja heißt – "ein Denkmal und ein Name" gegeben.

Vor diesem Denkmal stehe auch ich als Mensch – und als Deutscher.

Ich stehe vor ihrem Denkmal. Ich lese ihre Namen. Ich höre ihre Geschichten. Und ich verneige mich in tiefer Trauer.

Samuel und Rega, Ida und Vili waren Menschen.

Und auch das muss ich hier und heute aussprechen: Die Täter waren Menschen. Sie waren Deutsche. Die Mörder, die Wachleute, die Helfershelfer, die Mitläufer: Sie waren Deutsche.

Der industrielle Massenmord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden, das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte – es wurde von meinen Landsleuten begangen.

Der grausame Krieg, der weit mehr als 50 Millionen Menschenleben kosten sollte, er ging von meinem Lande aus.

75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz stehe ich als deutscher Präsident vor Ihnen allen, beladen mit großer historischer Schuld. Doch zugleich bin ich erfüllt von Dankbarkeit: für die ausgestreckte Hand der Überlebenden, für das neue Vertrauen von Menschen in Israel und der ganzen Welt, für das wieder erblühte jüdische Leben in Deutschland. Ich bin beseelt vom Geist der Versöhnung, der Deutschland und Israel, der Deutschland, Europa und den Staaten der Welt einen neuen, einen friedlichen Weg gewiesen hat.

Die Flamme von Yad Vashem erlischt nicht. Und unsere deutsche Verantwortung vergeht nicht. Ihr wollen wir gerecht werden. An ihr sollt Ihr uns messen.

Weil ich dankbar bin für das Wunder der Versöhnung, stehe ich vor Ihnen und wünschte, sagen zu können: Unser Erinnern hat uns gegen das Böse immun gemacht.

Ja, wir Deutsche erinnern uns. Aber manchmal scheint es mir, als verstünden wir die Vergangenheit besser als die Gegenwart.

Die bösen Geister zeigen sich heute in neuem Gewand. Mehr noch: Sie präsentieren ihr antisemitisches, ihr völkisches, ihr autoritäres Denken als Antwort für die Zukunft, als neue Lösung für die Probleme unserer Zeit. Ich wünschte, sagen zu können: Wir Deutsche haben für immer aus der Geschichte gelernt.

Aber das kann ich nicht sagen, wenn Hass und Hetze sich ausbreiten. Das kann ich nicht sagen, wenn jüdische Kinder auf dem Schulhof bespuckt werden. Das kann ich nicht sagen, wenn unter dem Deckmantel angeblicher Kritik an israelischer Politik kruder Antisemitismus hervorbricht. Das kann ich nicht sagen, wenn nur eine schwere Holztür verhindert, dass ein Rechtsterrorist an Jom Kippur in einer Synagoge in Halle ein Blutbad anrichtet.

Natürlich: Unsere Zeit ist nicht dieselbe Zeit. Es sind nicht dieselben Worte. Es sind nicht dieselben Täter.

Aber es ist dasselbe Böse.

Und es bleibt die eine Antwort: Nie wieder! Niemals wieder!

Deshalb darf es keinen Schlussstrich unter das Erinnern geben.

Diese Verantwortung ist der Bundesrepublik Deutschland vom ersten Tage eingeschrieben.

Aber sie prüft uns – hier und heute!

Dieses Deutschland wird sich selbst nur dann gerecht, wenn es seiner historischen Verantwortung gerecht wird:

Wir bekämpfen den Antisemitismus!

Wir trotzen dem Gift des Nationalismus!

Wir schützen jüdisches Leben!

Wir stehen an der Seite Israels!

Dieses Versprechen erneuere ich hier in Yad Vashem vor den Augen der Welt.

Und ich weiß, ich bin nicht allein. Hier in Yad Vashem sagen wir heute gemeinsam: Nein zu Judenhass! Nein zu Menschenhass!

Im Erschrecken vor Auschwitz hat die Welt schon einmal Lehren gezogen und eine Friedensordnung errichtet, erbaut auf Menschenrechten und Völkerrecht. Wir Deutsche stehen zu dieser Ordnung und wir wollen sie, mit Ihnen allen, verteidigen. Denn wir wissen: Jeder Friede bleibt zerbrechlich. Und als Menschen bleiben wir verführbar.

Verehrte Staats- und Regierungschefs, ich bin dankbar, dass wir heute gemeinsam bekennen: A world that remembers the Holocaust. A world without genocide.

"Wer weiß, ob wir noch einmal den zauberhaften Klang des Lebens werden hören können? Wer weiß, ob wir uns in die Ewigkeit werden einweben können – wer weiß."

Salmen Gradowski schrieb diese Zeilen als Häftling in Auschwitz und er vergrub sie in einer Blechbüchse unter einem Krematorium.

Hier in Yad Vashem sind sie eingewoben in die Ewigkeit: Salmen Gradowski, die Geschwister Tytelman, Ida und Vili Goldiş.

Sie alle sind ermordet worden. Ihr Leben ging im entfesselten Hass verloren. Aber die Erinnerung an sie besiegt das Nichts. Und das Handeln, unser Handeln, besiegt den Hass.

Dafür stehe ich. Darauf hoffe ich.

Gepriesen sei der Herr, dass er mich heute hier sein lässt.
https://www.bundespraesident.de/SharedD ... ashem.html



Wenn man seiner Darstellung glauben schenkt, dann machen die Deutschen gerade wieder mal Pogrome gegen Juden.

Pia Kahn
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Re: Steinmeier warnt vor Ende des Erinnerns an Nazi-Gräuel

Postby Pia Kahn » 3 years 4 months ago (Sun Jan 26, 2020 6:55 am)

Ein paar Anmerkungen zur Rede von mir:

"Hier in Yad Vashem wird ihnen – wie es im Buch des Propheten Jesaja heißt – "ein Denkmal und ein Name" gegeben."

Der biblische Bezug auf den Propheten Jesaja macht klar, dass wir keiner Rede sondern einer Predigt lauschen. Der Holocaust ist eine Religion.

"Die Täter waren Menschen. Sie waren Deutsche. Die Mörder, die Wachleute, die Helfershelfer, die Mitläufer: Sie waren Deutsche.

Der industrielle Massenmord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden, das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte – es wurde von meinen Landsleuten begangen."

Selbst wenn man der offiziellen Geschichtsschreibung folgt, dann ist diese Aussage falsch. Denn nicht alle Täter waren Deutsche. Steinmeier geht es darum, dass die Bösen vor allem Deutsche waren. Deshalb wird es gleich dreimal wiederholt. Hier wird der Holocaust zur Rechtfertigung von antideutschem Hass missbraucht. Das ist der Selbsthass unter dem Steinmeier offenkundig selber leidet.

"Der grausame Krieg, der weit mehr als 50 Millionen Menschenleben kosten sollte, er ging von meinem Lande aus."

Auch diese Aussage entspricht nicht mehr der offiziellen Geschichtsschreibung. Danach war Stalin aufgrund des Hitler-Stalin-Paktes am Kriegsausbruch mitschuldig. Steinmeier geht es also wiederum die Schuld allein auf die Deutschen zu laden, wobei er die historische Wahrheit unter den Tisch fallen lässt. Dass Polen, GB, FR und selbst die USA auch eine Mitschuld haben, das weiß Steinmeier nicht und kreide ich ihm deshalb nicht an.

"Die Flamme von Yad Vashem erlischt nicht. Und unsere deutsche Verantwortung vergeht nicht... "

Jetzt wird also die Ewigkeit bemüht. Auch diese Passage hat biblische Dimensionen.

"Weil ich dankbar bin für das Wunder der Versöhnung, stehe ich vor Ihnen und wünschte, sagen zu können: Unser Erinnern hat uns gegen das Böse immun gemacht."

Nun, hier tritt "das Böse" auf und es geschehen Wunder. Tja, da halt ich es mit Goethe: "Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind". Also noch mehr Religion.

"Natürlich: Unsere Zeit ist nicht dieselbe Zeit. Es sind nicht dieselben Worte. Es sind nicht dieselben Täter.

Aber es ist dasselbe Böse.

Und es bleibt die eine Antwort: Nie wieder! Niemals wieder!"

Auch hier tritt das "Böse" auf und die Ewigkeit wird bemüht.

"Wir trotzen dem Gift des Nationalismus!"

Aha, wenn hier "Nationalsozialismus" stünde, dann hätte ich noch Verständnis dafür. Aber jetzt missbraucht Steinmeier den Holocaust um den Nationalismus und damit den Nationalstaat selber zu diskreditieren.

Danach wird die "Ewigkeit" mehrfach angerufen.

"Gepriesen sei der Herr, dass er mich heute hier sein lässt."

Nur das "Amen", hat er vergessen zu sagen. Ansonsten war es eine Predigt.
If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear.


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