Holocaust-Leugnerin Haverbeck erneut zu Haft verurteilt
Die 92-jährige Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck ist von einem Berliner Gericht zu einem weiteren Gefängnisaufenthalt verurteilt worden. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verhängte am Freitag eine einjährige Haftstrafe ohne Bewährung.
4/12/2020
Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck ist nur wenige Wochen nach ihrer Entlassung aus einem Gefängnis erneut zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verhängte am Freitag gegen die 92-Jährige eine Freiheitsstrafe von einem Jahr. Sie habe sich erneut der Volksverhetzung schuldig gemacht, begründete der Richter.
Der 92-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen, die zur Urteilsverkündung nicht ins Gericht kam, wird zur Last gelegt, im März 2018 im Rahmen eines im Internet veröffentlichten Interviews den Holocaust geleugnet zu haben.
Haftstrafe gerade erst abgesessen
Haverbeck hatte in dem Prozess erklärt, die Vorwürfe seien aus dem Zusammenhang gerissen oder falsch. Die 92-Jährige war erst vor wenigen Wochen aus dem Gefängnis in Bielefeld entlassen worden. Sie hatte dort eine Haftstrafe von insgesamt zweieinhalb Jahren wegen Volksverhetzung verbüßt.
Haverbeck: "KZ Auschwitz war kein Vernichtungslager"
Seit Jahren müssen sich immer wieder Strafgerichte mit Äußerungen der Seniorin befassen. 2004 wurde sie erstmals wegen Volksverhetzung verurteilt und erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Haftstrafen ohne Bewährung. Die Seniorin behauptete wiederholt, das Konzentrationslager Auschwitz sei kein Vernichtungslager gewesen, sondern ein Arbeitslager. Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.