Exklusiv-Interview mit der tapferen Frau Marina Reynouard
http://de.altermedia.info/general/inter ... 55883.html1. Guten Tag Marina. Das Wenigste, was man sagen kann, ist, daß Ihre Ehe mit Vincent ein märchenhaftes Abenteuer ist… Im Moment, in dem er sich im Gefängnis befindet und Sie beide außerdem noch acht Kinder erziehen müssen, finden Sie Zeit, um sich ausruhen zu können?Momentan ist es mir unmöglich, eine Minute Zeit zum Ausruhen zu finden, denn neben meine mütterlichen Pflichten kommen die riesige Sekretariatsarbeit hinzu, der ausgiebige Schriftverkehr mit Vincent und die zahlreichen Ausgänge und Aktivitäten mit den Kindern (mal mit den Großen, dann mit den Kleinen), so daß sie nicht unter der Abwesenheit ihres geliebten Vaters leiden.
2. Wie ist Ihr physischer und moralischer Zustand, wo wir diese Zeilen schreiben?Derzeitig bin ich eher erschöpft, aber das ist das Los aller Mütter von kinderreichen Familien, die mehrere nah aneinanderliegende Schwangerschaften hatten und noch kleine Kinder haben, die jede Nacht rufen. Meine Stimmung, wie vieles anderes, schwankt. Wenn meine Nerven am Ende sind, fühle ich mich manchmal durch meine Gefühle übermannt: Traurigkeit, Aufbegehren. Kurz, es ist der Sturm in diesen Augenblicken, man fühlt sich auf einem Galeerenschiff, das sich nicht mehr im Griff hat. Aber es bleibt nur oberflächlich und geht vorüber, denn in der Tiefe meiner Seele bleibe ich fest verankert auf meinem Felsen: unseren Herrn Jesus Christus.
3. Während der Flucht von Vincent kam die Polizei häufig zu Ihnen nach Hause, um nachzusehen, ob er nicht da war, auch um 5 Uhr morgens… Haben Sie nicht den Eindruck, daß der Apparat des repressiven Staates sich Ihres Mannes angenommen hat, als wäre er ein wahrhaftiger krimineller Vergewaltiger?Einige Typen dieses Kalibers haben ein besseres Los als Vincent, was die Verurteilungen betrifft. Ja, Sie haben vollkommen recht, ich sage mir oft, daß sie kein Recht dazu haben, sich an einem Schriftsteller zu vergreifen, der keine Waffe besitzt und sich niemals körperlich gewehrt hat. Die Vergewaltiger, die Mörder haben schlußendlich mehr Freiheiten. Wie viele Wiederholungstäter streichen noch durch unsere Städte?
4. Ist es vorgekommen, daß Vincent zuhause anwesend war, als die Polizei gekommen ist? Wenn Ja, wo hat er sich versteckt?Ja, es ist einmal vorgekommen, aber Sie werden verstehen, daß ich Ihnen nicht sagen kann, wo er sich versteckt hat. Das Abenteuer hatte etwas Ulkiges (eine wahre belgische Geschichte), denn sie haben ihn nicht gefunden.
5. Haben Sie es leicht in Verbindung mit Ihrem Mann zu bleiben? Können Sie ihm problemlos die dringlichsten Angelegenheiten zukommen lassen?Wir schreiben uns regelmäßig. Die Schwierigkeit ist die Dauer der Zeit, die zwischen der Versendung eines Briefes an Vincent und seiner Antwort vergeht. Eine Woche. Während dieser Zeit ändert sich der Sachverhalt wie auch die Stimmung, in der wir waren. So gibt es immer eine Zeitverschiebung, und da der Austausch verlangsamt ist, zieht es sich in die Länge um ein Problem zu lösen, wenn ein solches angesprochen wird. Was die Anziehsachen betrifft, so ist es sehr schwer, diese ihm zukommen zu lassen.
Momentan weiß ich, daß Vincent immer noch nicht die Parka, die Pullunder und die Pullover erhalten hat, die ich ihm über einen Freund aus Valenciennes übermittelt hatte, der seit Mitte August auf seine Einlaßberechtigung wartet.
Er hat bereits mehrfach nachgefragt, um die Klamotten Vincent bringen zu können. So ist die Sorge groß, daß er sich eine Grippe zuziehen könnte, denn er hat nur die Kleidungsstücke, die er im Juli bei sich hatte, und die aus dem Gefängnis. Es ist unmöglich, ihm Vitamine oder Heilmittel zukommen zu lassen, nicht einmal Bücher, Briefmarken oder andere Sachen.
6. Haben Sie Kontakt zu politischen Persönlichkeiten, die Ihren Mann unterstützen?Anfang August bin ich auf die Petition von Paul-Eric Blanrue aufmerksam gemacht worden. Ich habe mich dann mit ihm in Verbindung gesetzt und wir haben uns einmal am 8. September getroffen. Dieser Tage hat mit Herr Blanrue die Unterstützung der Petition durch den Intellektuellen Noam Chomsky mitgeteilt. Sie wurde am folgenden Tage auf verschiedenen Internetseiten verbreitet. Seit Mitte September, seit dem Schulbeginn und der Pflicht, den Schulbesuch der Kinder zu folgen und einer größeren Verbindlichkeit des Stundenplans (im Gegensatz dazu die eher freizügigen Urlaubstage), bremse ich die Bearbeitung der elektronischen Post und die unterschiedlichen Kontakte.
7. Während solch einer Prüfung ist es wichtig, von seinem Umfeld unterstützt zu werden… Alles in Ordnung diesbezüglich? Man muß ja sagen, daß die Unternehmungen Ihres Mannes sehr kontrovers betrachtet werden…Auf der Ebene der familiären Umgebung wird die Vertraulichkeit gewahrt. Ich fühle mich unterstützt, aber wir sprechen nicht darüber. Auf der Seite der Freunde sind die Unterstützungen zahlreich: die Jugendlichen aus dem Unterstützungs-Komitee haben einen Abend des „Schweinebratens“ in Toul veranstaltet, eine Person hat den Aufkleber „Befreit die Geschichte, Befreit Reynouard“ geschaffen, Terre et Peuple [Land und Volk] hat ihm einen Runden Tisch während der Demonstration am 24. Oktober gewidmet.
Dieudonné hat mich zu einem seiner Aufführungen mit meinen acht Kindern eingeladen. Jugendliche aus Belgien haben angeboten, T-Hemden zu gestalten und ein Fest für den Tag der Freilassung von Vincent auszurichten.
Ende September haben die Kinder ein Päckchen aus Deutschland erhalten, das 23 Tafeln Schokolade und 13 Päckchen mit Bonbons enthielt! Und dann ein Paket aus Italien, gefüllt mit schulischen Sachen. Usw. usf.. Rivarol bringt regelmäßig Unterstützungsartikel zugunsten unserer Familie und, wie bei Geiseln üblich, veröffentlicht es die von Vincent in Haft verbrachten Tage seit dem 7. Juli. Außerdem habe ich zahlreiche Post, selbst aus Australien erhalten. Ein Siebzigjähriger ist aus der deutschen Schweiz unerkannt gekommen und hat mir einige Geldscheine übergeben. Die Hilfen, wie Sie sehen, kommen aus allen Ecken, allen politischen, ideologischen und religiösen Richtungen. Schlußendlich, vergessen wir nicht den demütigen Einsatz dieser Dame, die regelmäßig über das Internet alle Stellungnahmen von Vincent verbreitet.
8. Wenn es nicht zu indiskret ist, wie haben Sie Vincent kennengelernt? Es scheint, Sie waren damals politisch eher links ausgerichtet?Ich habe Vincent getroffen, als ich noch Studentin in Caen war, über die Vermittlung eines Freundes. Mehr werde ich Ihnen dazu nicht sagen. Ich habe in der Tat ein Ansteckschildchen „Faß meinen [ausländischen] Kumpel nicht an“ getragen und ich habe François Mitterrand bewundert. Mir schien es, daß Frankreich in den 80er Jahren einen außergewöhnlichen Staatsführer hatte, der nebenbei gesagt den Revisionisten gegenüber nicht feindlich gesinnt war, genau so wie Jospin, der damals Minister war und Freund des revisionistischen Pierre Guillaume war.
9. Einige Medien beschuldigen ihn, ein „Rassist“ zu sein. Dies wegen seines Umgangs mit sogenannten „rechtsextremen“ Persönlichkeiten… Wie verhält es sich tatsächlich?Vincent ist nicht „rassistisch“, denn das würde seiner katholischen Moral entgegen stehen. So stört es ihn nicht von Personen geholfen zu werden, welcher Rasse sie auch immer seien. Dennoch, aus intellektueller Sicht unterstützt Vincent die Idee, daß der Fortbestand einer Zivilisation nur bestehen kann, wenn es die Bewahrung des biologischen Bestandes gibt. Eine einfache, logische und historische Schlußfolgerung, weit weg von reißerischen Ideologien. Natürlich ist ein Minimum an Rassenvermischung unvermeidlich wegen der notwendigen Beziehungen zwischen den Völkern. Hier hingegen zwängt man uns die Rassenvermischung auf…
10. Glauben Sie, daß diese Inhaftierung ein Synonym für Niederlage ist?Es handelt sich vielmehr fast um einen medialen Erfolg dank der Hilfe von Paul-Eric Blanrue, der wirklich alles gemacht hat, um Journalisten, Minister und andere zu informieren. Man hat niemals so häufig von Vincent im Internet, auf Radio Courtoisie und anderen Zeitungen wie Rivarol, des Journal du Dimanche [Sonntagszeitung], des Monde des Livres [Die Welt der Bücher] und vielleicht noch anderer. In Italien bewegt es sich auch, seitdem dieser große Universitätsmann Claudio Moffa es gewagt hat, eine Unterrichtsstunde zum echten Revisionismus zu geben. Es scheint mir, als ob Vincent durch seinen Zustand sehr treffend dieses biblische Zitat verkörpert: „ Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ (Johannes 12, 24).
11. Was wünschen Sie Vincent? Was bitten Sie Gott?Ich bitte Gott, gemeinsam mit meinen Kindern, daß er den Mut behalte, bei Gesundheit bleibe und nicht unter der Trennung von der Familie leide. Vincent wünscht sich seit 20 Jahren, in aufrechter Weise mit seinen Gegnern debattieren zu können über das Thema, das ihn interessiert. Also hoffe ich, daß sich sein Traum eines Tages erfüllen wird. Ich möchte daran erinnern, daß Vincent weder das Leider der Juden noch die Existenz der Konzentrationslager leugnet. Wir sind in einem Land, das den Leitspruch „liberté-égalité-fraternité“ [Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit] beansprucht. Aber das Gayssot-Gesetz errichtet eine Ungleichheit unter den Bürgern. Deshalb hat Robert Badinter es gewagt laut zu behaupten, daß es verfassungswidrig sei. Warum nicht den Armeniern das Recht geben, ein Gayssot-Gesetz zu schaffen, um die den Türken zu verbieten, den armenischen Völkermord zu bestreiten? Wo ist die Gleichheit, wenn dieser Historiker sprechen darf, aber der andere nicht? Wo ist die Meinungsfreiheit, die in Frankreich so hoch gehalten wird?
Um Ihnen die Toleranz von Vincent aufzuzeigen und seine Achtung der Freiheit: kürzlich ist er im Journal du Dimanche verleumdet worden. Jemand hat ihm empfohlen, Anzeige zu erstatten. Da hat er geantwortet: „Sie sind frei mich zu verleumden, wenn sie das wollen.“ Dies ist die Anwendung der Meinungsfreiheit für alle, wie, nebenbei gesagt, in den Vereinigten Staaten.
Dagegen sind Beleidigungen, die Verleumdung, der Angriff auf das Privatleben verboten. Aber auf dem Gebiet der Meinungsfreiheit müßten Sie Jean Bricmont von der Universität Neu-Löwen befragen, Unterstützer und Koautor mit Blanrue der Petition. Ich denke auch an den Rechtsanwalt John Bastardi Daumont, der jetzige Anwalt von Dieudonné und Faurisson, der mir den Bruch der Gleichheit zwischen den Bürgern erklärt hat und die bestehende juristische Leere im Bezug auf die Vertretung des Revisionismus (denn nur der Revisionismus ist strafbar). Es gibt auch den Rechtsanwalt Jean Stevenin, Anwalt von Vincent, der eine sehr eindrucksvolle Idee hat, um die Richter während des nächsten Prozesses zurückzuweisen.
12. Haben Sie ein kleines Wort für die Sympathisanten von Vincent, die dieses Interview lesen?Ein großes Dankeschön an alle, die von überall her und aus allen Richtungen uns zur Hilfe gekommen sind. Danke für diese überwältigende Bewegung der Solidarität für Vincent und für unsere Familie. Noch ein Aufruf – ich weiß, Sie werden mir nicht böse sein: Möge Vincent im Monat Dezember noch mehr Post erhalten. Viele der Postkarten und Briefe, die ihm von Bewunderern zugesandt worden sind, sind eine große Hilfe, um seine Moral aufrecht zu erhalten. Um ihm also die Abwesenheit der familiären Freuden zu Weihnachten auszugleichen, würde ich wünschen, daß ein jeder daran denke, ihm die Unterstützung zu erneuern über ein Wort oder ein paar Zeilen.
Nochmals in seinem Namen Danke, tief vom Herzen. Danke Ihnen und auf bald.
Ein großes Dankeschön für dieses Interview mit Frau Reynouard ! Wir laden die ganze Welt ein, Sie bei Ihren Gebeten zu folgen und Ihre Familie bei dieser schweren Prüfung reichlich zu unterstützen!LTPP (Libération de Tous les Prisonniers Politiques) [Befreiung aller politischen Gefangenen]
Die derzeitige Haftanschrift von Vincent Reynouard:
Mr Vincent REYNOUARD
n° 33034
Maison d’arrêt de Valenciennes
B. P. 80455
59 322 Valenciennes
FrankreichUm die Petition für die Freilassung von Vincent Reynoaurd und die Abschaffung des Fabius-Gayssot-Gesetzes zu unterschreiben hier hingehen.http://de.altermedia.info/general/petit ... 55093.html